Einhundert
Heute ist der 16.02 2018 und dies ist der 50. Artikel meines Blogs. Faszinierend finde ich den Umstand, dass es Leser meines Blogs gibt, die nach Wochen der Enthaltsamkeit auf meiner Internetseite wieder eine Atempause machen, und meinen literarischen Ausführungen folgen. Danke für euer Interesse an meiner Geschichte, die einen unglücklichen vielleicht auch tragischen Hintergrund hat, mir zugleich über meinen Blog aber ein steter Quell der Freunde ist, wenn ich eure Kommentare lesen darf.
Wer meine Berichterstattung regelmäßig liest der wird bei genauer Beobachtung feststellen, dass mein Panikfaktor seit Blog 45 stetig gefallen ist, und heute bei Null liegt. Es gibt einen sehr großen Unterschied zwischen Furcht, Angst und Panik. Laut Herrn Duden unterscheiden sich diese Begriffe wie folgt. Die Furcht ist objektbezogen bzw. relevant. Die Angst definiert eine allgemeine Bedrohung, die keinen konkreten Sachverhalt wieder spiegelt. Die Panik hingegen ist eine hervorgerufene übermächtige Furcht oder Angst, die das Denken lähmt und zu kopflosen Reaktionen führt.
Wer mich bessert kennt, der weiß das ich in der Regel nicht in Panik verfalle und so habe ich meinem Körper mitgeteilt, dass uns die Panik keinen Vorteil bringt. Die permanente Anspannung vermiest meiner Familie und mir nur die gute Laune. Selbstverständlich gibt es Tage an denen mir dieses Vorhaben misslingt, aber dann setzte ich meine Maske auf verlasse mich auf meine schauspielerischen Qualitäten und warte in aller Ruhe ab, wie der Tag sich entwickelt. Klarstellen möchte ich, dass ich diese Entwicklung der Gelassenheit ohne die Liebe meiner Frau und die meines Sohnes niemals hätte erreichen können. Während ich noch vor wenigen Wochen das Innere meines Körpers visualisiert und mir den Kampf zwischen „Rico“ und den Mutanten-Zellen vorgestellt habe, versuche ich gemeinsam mit der Gelassenheit neue Pfade zu Orten der Ruhe zu entdecken, und dort auf den Überbringer der medizinischen Nachrichten zu warten. Und so geschah es auch heute.
Die Nacht war sehr angenehm, was sicherlich daran gelegen hat, dass ich mit meinen aktuellen Geschäftspartnern und meinem neuen Kompagnon über die Zukunft unserer Versicherungsmakler Gesellschaft eine Einigung erzielen konnte. Als ich erwachte, überfiel mich natürlich der erste Gedanke welches Ergebnis der MRD-Befund heute für mich bereithalten würde. So lag ich einige Minuten im Bett und sinnierte über diesen Gedanken, als ich mich selbst dabei ertappte das ich nicht mehr an den Befund sondern an das Bühnenbild des neuen Theaterstücks dachte. (Steffen ich habe die Lösung!). Die Gelassenheit befreit von so manchem Zwang, oder?
Als ich nach der Therapie zur Besprechung meiner Blutwerte von der Tagesklinik in Ambulanz schritt, begegnete ich der behandelnden Ärztin am Informationsschalter. Bevor ich meine Nummer (Patientenreihenfolge) abgeben konnte, sprach sich mich strahlend an: „Herr Kuschel, bitte gehen Sie in mein Zimmer“. Während der ersten Schritte in Richtung Arztzimmer versuchte ich Ihr Strahlen zu interpretieren, und plötzlich erkannte ich den Grund für Ihr erfreutes Gesicht. Die Sekunden bis zu Ihrem Eintreffen glichen Stunden, und als Sie mir das Ergebnis mitteilte hätten ich Sie am liebsten in Arm genommen, aber mein anerzogener, altbackener Anstand fand diese Geste übertrieben. So überließ ich es meiner Mimik und meinen tränengefüllten Augen meine Erleichterung kund zu tun.
Das Labor teilte auf „medizin-chinesisch“ mit, dass mit zwei molekularen Markern kein MRD-Nachweis im Knochenmark möglich sei. Auf Deutsch: 100%tige Remission, oder besser: Der Krebs ist erst einmal verschwunden. Damit habe ich eine wichtige Schlacht gewonnen, aber leider ist der Krieg noch nicht zu Ende. Bis zu einem Endsieg ist es noch ein langer Pfad, aber jede Reise beginnt mit einem ersten Schritt.
1. Gesundheitszustand aufzeigen (Skala 1 – schlecht – 10 = sehr gut)
2. Panik-Faktor
3. Song des Tages
4. Und falls mich meine Muse küsst (oder das Internet), gibt es noch eine Weisheit des Tages obendrauf
1 = 10.0
2 = 0 (NULL)
3 = „Best days of my life“ Bruce Springsteen
4 = Das Leben ist ein langer ruhiger Fluss, oder?
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Irene (Freitag, 16 Februar 2018 16:21)
Sei froh das es hier keine Möglichkeit zur Sprachnachricht gibt, denn sonst wären dir von meinem Jubel die Ohren weggeflogen. Ich freu mich wie Oskar. :-)
Jimmy (Freitag, 16 Februar 2018 18:46)
Ich bin so sehr glücklich für Dich, Sylvia und Jan und habe Freudentränen im Auge. Ich freue mich auf morgen um dich fest zu umarmen... Dein Jimmy
Holger (Freitag, 16 Februar 2018)
Selten habe ich mich über ein „Null-Ergebnis“ so gefreut.
Freue mich wie Bolle. Gruß Holger
Thomas (Freitag, 16 Februar 2018 20:53)
Das ist ja der Hammer, super. Ich bin sehr froh das du nun heute Krebsfrei bist. Ich hoffe wir sehen uns morgen mein Freund!!!!!
Kathleen (Samstag, 17 Februar 2018 21:56)
Ganz, ganz große Freude!!!
Konny (Sonntag, 18 Februar 2018 11:20)
Hi Jörg,
Wir haben uns total über das Nullergebnis gefreut und dass wir mit Euch beim Drusian darauf trinken durften! Weiter so....
Konny
Susanne und Christian (Sonntag, 18 Februar 2018 15:40)
Na das sind ja super Neuigkeiten! Nicht, dass wir nicht feste daran geglaubt haben. Aber wenn man es schwarz auf weiß liest, glaubt man es doch wirklich!
Alles Liebe aus dem rheinhessischen Bergdorf,
S&C
Sandra & Axel (Sonntag, 18 Februar 2018 19:02)
Lieber Jogi,
wir freuen uns riesig über die tollen Nachrichten!
Liebe Grüße von Sandra und Axel
Oliver - GL (Mittwoch, 21 Februar 2018 13:00)
Das freut mich sehr zu hören !!!!!
Luise (Samstag, 24 Februar 2018 15:30)
Hallo Jörg ach ich hab mich sehr gefreut die so positive Nachricht
zu lesen ja es ist einfach gut!!!!!- ja wie du sagst die Liebe deiner Familie hat dich getragen. Lieber Jörg wir sehen uns bald bis dahin dir , Silvia , und Jan ganz liebe Grüsse aus Kärnten !!! Es ist saukalt ach ja es ist doch Winter!�
Lara (Sonntag, 25 Februar 2018 22:57)
Hallo Jörg,
das freut mich und Sönke ungemein zu lesen!!! Mach genauso weiter!
GVG
Tatjana (Montag, 26 Februar 2018 20:21)
Das sind doch wunderbare Nachrichten. Ich freue mich sehr und ab jetzt geht’s nur noch bergauf.
Die besten Wünsche
LG
Tatjana
Andrea und Holger (Mittwoch, 28 Februar 2018 18:31)
Hi Jogi,
Das zu hören, freut uns so sehr. Deine unglaublich positive Art gegen diesen blöden Rico zu kämpfen hat dich dahin gebracht, da bin ich mir ganz sicher. Wir wünschen dir weiterhin ganz viel Kraft in der weiteren Kriegsführung. Den Kerl dauerhaft aus deinem Leben zu verbannen, das packst du auch noch.
GlG
Anja + Andi (Freitag, 02 März 2018 17:30)
Wir freuen uns total für dich und deine Familie. Mach weiter so und gib alles. Viele Grüße aus Hamburg und Bremen
Frank (Samstag, 03 März 2018 22:40)
Habe gerade das tablet in der Hand und dachte, schau mal, ob Jogi am gestrigen Freitag etwas geschrieben hat.
Aber was will ich eigentlich, nach dem phantastischen Ergebnis, dass ich schon mündlich erfahren habe...
Du hättest sie umarmen sollen...grins
Ich freu mich immer noch und wollte es wohl einfach noch mal schreiben �