Heute ist der 14.01.2018
Es entspricht den Tatsachen, dass ich 3 Wochen lang keine Nachrichten mehr verfasst habe, denn meine geschätzte Muse war mir abhandengekommen. Einfach weg, ohne eine Kontaktadresse zu hinterlassen. Ihre Flucht kann ich verstehen, denn die Ergebnisse aus der Knochenmarkpunktion stellten keinen Anlass zur Freude dar, und so knallte meine Muse die Tür hinter sich zu, und schon war sie entschwunden. Was war passiert? Die Ärzte vermuten, dass mein Körper gegen das zuletzt verabreichte Medikament „BLINA“ bereits Resistenzen entwickelt hatte. Ziel wäre es eigentlich gewesen, die Anzahl meiner Krebszellen vor Gabe der T-Helferzellen meines Stammzellenspenders möglichst gering zu halten. Hat aber nicht funktioniert!
Erst lässt der Körper es zu, dass sich die eigenen Zellen der Fraktion der Mutanten anschließen. Kaum sind diese in ihrer neuen Arbeitsgruppe angekommen, vermehren sie sich wie die Karnickel proben dann den Aufstand und greifen dadurch ihren eigenen Wirt an. Wie blöd!
Noch besser wird es, wenn sich die Mutantenzellen in Zusammenarbeitet mit den gesunden Zellen des Körpers in die Lage versetzt lassen auch externen Angreifern zu widerstehen. Noch blöder! Da stelle ich mir doch gleich die Frage, was sich die Evolution dabei gedacht hat. Das mit dem Altern und der daraus resultierende Tod gehen ja völlig in Ordnung. Hätte das Fräulein Evolution sich das mit der Selbstvernichtung nicht sparen können? Vielleicht ist aber auch so, dass Sie Ihren Auftrag von Mutter Erde erhalten hat, und Mütter wissen was sie tun, oder?
Seit dem 2. Januar geht meine Behandlung in die nächste Runde, und ich erhalte ein neues Medikament mit Namen Inotuzumab (kurz INO), welches erst vor wenigen Monaten die Zulassung in Deutschland erhalten hat. MANN muss auch mal Glück haben dürfen. Leider habe ich wieder Bekanntschaft mit dem Bus gemacht, und ich könnte schwören, dass das Kaninchen am Steuer saß. Die Nebenwirkungen, welche nicht von INO stammen, zwangen mich tagelang zwischen Bett und Couch hin und her zu ziehen und führten so weit, dass ich bis heute Mittag wieder in der Uni-Klinik war. Die Blutwerte von heute, und die Knochenmerzen in der vergangenen Nacht lassen den Schluss zu, dass mein Körper in Kooperation mit INO einen sehr erfolgreichen Kampf führt. Aus diesem Grund haben Rico, INO und ich uns auf ein Borg-Motto geeinigt:
Widerstand ist zwecklos!
1. Gesundheitszustand aufzeigen (Skala 1 – schlecht – 10 = sehr gut)
2. Panik-Faktor
3. Song des Tages
4. Und falls mich meine Muse küsst (oder das Internet), gibt es noch eine Weisheit des Tages obendrauf
1 = 8,0 (die vergangenen Tage war ich bei 4)
2 = 1,0
3 = „The Power“ Snap
4 = Euch allen wünsche ich ein glückliches Jahr 2018.
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Irene (Sonntag, 14 Januar 2018 17:49)
Mensch Jörg wir hatten doch alle das Kaninchen gekillt. Jetzt entern wir den Bus und fahren die Karre aus dem Sand. Rico lächelt schon und kaut dabei INO (=ist nun okay).
Ich drück dich und wünsche dir Kraft.
Sandra & Axel (Sonntag, 14 Januar 2018 18:49)
Mensch Jogi,
das ist echt beschissen!
Bleibt noch zu ergänzen; "Verhandlungen sind irrelevant. Fügen Sie sich!"
Wir drücken ganz fest die Daumen, dass es nun wieder aufwärts geht.
Liebe Grüße von Sandra und Axel
Diana (Sonntag, 14 Januar 2018 19:36)
Mensch Jogi,
dieses Jahr gibt es definitiv gegrilltes Kaninchen zu jeder Gelegenheit! Das war's! Jetzt hat es sich mit uns nun endgültig verscherzt.
Die Mütter wissen nicht immer was sie tun, denn es gibt auch schlecht erzogene Kinder. Vielleicht verhält es sich auch mit den Zellen so. Das Resultat : die kommen jetzt in ein Erziehungscamp. So! Das haben die nun davon. Wer nicht hören will, muss die Assimilation erfahren. Kopf hoch, Widerstand ist zwecklos. Fühl dich umarmt.
Deine Pietscher's
Konny (Sonntag, 14 Januar 2018 20:46)
Hi Jogi,
So ein Mist, dass Dein Körper aber auch alle Behandlungsmethoden durchmachen will....aber INO soll’s jetzt richten! Zum Glück machen sich die Anzeichen dafür ja schon bemerkbar! Wir drücken Dir nun ganz ganz fest die Daumen, dass es weiter in die gute Richtung (ohne Kaninchen) geht! Konny
Schwesterherz (Montag, 15 Januar 2018 10:12)
Lieber Jogi,
so kenne ich mein Bruderherz und dafür bewundere ich Dich. Wer wird schon aufgeben nur weil er im Rennen mal hintenliegt und einen extra Boxenstopp einlegen muss.
Nicht die Geduld und die Kraft verlieren. Wie Du siehst, kommt dann doch noch ein Safetycar und du bist plötzlich wieder im Rennen.
Wir wünschen Dir trotzdem, dass du es jetzt ohne weitere Umwege zur Ziellinie schaffst.
LIebe Grüße
Ösi-Schwager und Schwesterherz
Leo (Dienstag, 23 Januar 2018 13:22)
Jörg, ich hoffe Du schreibst irgendwann mal ein Buch über all diese Einträge - wird bestimmt ein Bestseller und Du wirst ein renomierter Autor . Ich wünche Dir weiterhin viel Kraft und Segen -
Leo aus München
luise (Mittwoch, 24 Januar 2018 17:20)
Hallo Jörg manchmal ist es nicht begreifbar aber ich bin davon überzeugt das es zwar langwierig ist aber du musst da hart durchkämpfen du hast das Zeug dazu. Bist schon soweit voran gekommen ja ich kann verstehen das es leichter ist zu sagen halt durch aber ich sag dir ich denk viel und oft an euch es muss endlich der Schweinehund besiegt werden schrei es einfach raus!!!! Sophia war im Schikurs musste an Jan denken ich glaub er war auch in dem Alter . Lieber Jörg ich umarme euch aus der Ferne und schicke euch ganz viel Kraft und Zuversicht! Alles Liebe Luise!