Tag 58

 

Heute ist der 01.09.2017 und somit Herbstanfang. Beim Blick aus dem Fenster fällt mir erneut das Rote Herz auf, welches meine Frau direkt vor das Souterrain-Fenster unseres Arbeitszimmers gesetzt hat. Einfach schön. Aber ich schweife ab, denn es gibt einiges zu Berichten.

 

In den ersten Tagen nach der Bekanntgabe der MRD –Ergebnisse (siehe BLOG vom 18.08) war die Angst ein ständiger Begleiter meines Tages. Permanent meldete sie sich zu Wort,  gab ungefragt Kommentare ab und sie hätte es fast geschafft mir meine positive Grundeinstellung zu vermiesen. Aber eben nur fast, denn hier kam mir die griechische Psychologie aus dem 11. Stock des Hauses zur Hilfe. Eingangs war das Gespräch etwas angespannt, eine Stimmung die ich vorher nie bemerkt hatte, aber dann fingen wir an zu lachen und führten wieder eine sehr gute Unterhaltung  und am Ende konnte ich etwas nach Hause nehmen. Wir gaben meiner Angst eine Namen, und einen Ort an den ich sie verbannen kann. Meine Wahl fiel auf Cindy aus Mahrzan und wenn sie mich malträtiert und nervt, dann sperre ich sie in ein Zimmer auf den Dachboden.

 

Wer jetzt nach meinem Geisteszustand fragt, dem sei versichert, dass dieser aus meiner Sicht einwandfrei funktioniert, und ob ihr es glaubt oder nicht, mir hat es sehr geholfen.

 

In der Zwischenzeit ist meine GVHD  (Graft-versus-Host-Disease - Spender-gegen-Empfänger-Reaktion) in meinen Mund umgezogen und sorgt dort für entsprechende Begleiterscheinungen. Auch habe ich das Gefühl das mein neues Immunsystem sich sehr intensiv mit meinem Körper auseinander setzt. Ich wäre „Rico“ (so hat mein Freund Stefan mein neues Immunsystem genannt) daher sehr verbunden wenn er den letzten Leukämiezellen in meinem Körper des Licht ausbläst. Leider dauert es 14 Tage, bis das Ergebnis vorliegt und somit gilt die Devise „Abwarten und Tee-Trinken“, oder auf was immer ihr Lust habt.

 

Berichten möchte ich euch auch von unserem Sohn, der erfolgreich seine praktische Fahrprüfung absolviert hat. Seit Dienstag dieser Woche genießen wir alle - mehr oder weniger den Feldversuch zum begleiteten Fahren. Es ist schon spannend wenn du als Elternteil das erste Mal auf dem Beifahrersitz Platz nimmst, und der Nachwuchs - der erst vor wenigen Tagen seinen 7. Geburtstag gefeiert hat – plötzlich Herr über 180 PS ist. Und so hielt ich mehrmals die Luft an, oder musste erkennen dass mein Auto wahre Bocksprünge veranstalten kann. Glücklicherweise kann ich mich an meine ersten Ausfahrten erinnern, und so kann ich nur Eines sagen. Er macht das wirklich gut, und die Routine kommt mit der sich ergebenen Erfahrung.

 

1.      Gesundheitszustand aufzeigen (Skala 1 – schlecht – 10 = sehr gut)

 

2.      Panik-Faktor

 

3.      Song des Tages

 

4.      Und falls mich meine Muse küsst (oder das Internet), gibt es noch eine Weisheit des Tages obendrauf

 

 

 

1 =  8,5

 

2 =  2,0

 

3 =  „Ich will Spaß“ Marcus

 

4 =  Was haben wir damals über das Benzin für 3 Mark 10 (1,58 EUR) gelacht!

 

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Kommentare: 4
  • #1

    Sven (Freitag, 01 September 2017 21:50)

    Hallo Jogi,
    klingt ja alles ganz gut. Ich hoffe Rico und der Jogi werden sich gut verstehen. Bin eben an unserem Wohnzimmerschrank vorbei gegangen. Da warten viele kleine Prinzen und eine Flasche Forsthäusler darauf getrunken zu werden. Und das wird nur passieren wenn Rico und Jogi gute Freunde geworden sind und sich einigen, dass diese köstlichen Getränke den beiden gut bekommen werden.
    Ansonsten gibt es Morgen riesige T-Bone Steaks. Die können gar nix anderes machen als Rico, Dir und uns Allen zu schmecken UND gut zu tun.

    LG Sven (auch wenn Tim meint, man muss sowas nicht unterschreiben)

  • #2

    Bettina (Freitag, 01 September 2017 22:39)

    Hallo schöne Grüße ja das mit dem Auto fahren ist so eine Sache aber ihr Schaft das schön wenn Mann sied was man alles schaffen kann meine Rückfahrt von Frankfurt wahr ja toll um 8.20 Uhr sollte der Zug loss gehen aber nach 1h wahrten wurde uns berichtet Zug fällt aus Türe kaputt und es hieß bitte warten bis 11.00 Uhr so alles raus 2koffer Rucksack Taschen Kühltasche und natürlich ein großes Schaf ach ja und das Kind auch noch und so gings weiter bis nach München wieder umsteigen waaaaaa bis wir dann irgendwann mal wieder Boden hatten Stunden später ja wenn man eine Reise tut kann man was erzählen so wir halten dir die Daumen l.g Bettinajosefsophia und ein großes Schaf

  • #3

    Anne (Montag, 04 September 2017 19:37)

    Hi Jogi, bei Tieren nennt man das Maul und Klauenseuche!!!!
    Bei Dir kennenlernen der neuen Zellen vom Spender! Aber Jogi sei gewiss, die werden sich es nicht trauen irgendwelche Fisematenten machen.Die müssen sich mal Deinen Prachtkörper genauer ansehen.
    Zum Punkt Angst, alles was Du tust,denkst, dagegen unternimmt, mag es für andere noch so blöd klingen, Dir aber hilft sie zu bezwingen ist okay!
    Selbst wenn es Cindy ist!
    Ich habe mit Schubladen gearbeitet!!!
    Grüsse an Jan und herzlichen Glückwunsch! Und die Schnappatmungsphase wirst Du auch überstehen.Denk an Deine Anfänge!!!
    In diesem Sinn, ich freue mich auf Donnerstag, hab bis dahin eine gute Zeit
    Liebe Grüsse
    Anne

  • #4

    Susanne und Christian (Montag, 04 September 2017 21:42)

    Lieber Jogi,
    Schön zu lesen, dass es dir mental wieder besser geht. Beim letzten Treffen war es Dir deutlich anzumerken, dass es Dir nicht so gut ging. Da lesen sich diese Zeilen viel besser.

    Gratulation an Jan! Hoppelnde Autos sind sehr charmant, erinnern sie doch fast alle an die erste Zeit des Führerscheins. Ich bin immer noch erstaunt, dass der orange D-Kadett meiner Eltern meine ersten Fahrkünste ohne Kupplungschaden überlebt hat. German Engineering, sag ich da nur.

    Liebe Grüße aus dem rheinhessischen Hügelland,
    S&C